„1945: geflohen und vertrieben angekommen in der neuen Heimat?“ |
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Erstmalig in unserer Region widmet sich diese Ausstellung den Menschen, die durch den 2.Weltkrieg ihre Heimat verloren haben und hier in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt wurden. Zu DDR-Zeiten war das Thema tabu, nur in den Familien wurden Erinnerungen wach gehalten, oft aber nur bei den Betroffenen. Viel zu wenig wurde den Kindern vermittelt, um sich offen und ehrlich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Immer weniger Menschen leben noch, die diese schreckliche Zeit über sich ergehen lassen mussten. Dabei ist es gerade in einem zusammen wachsenden Europa so wichtig, dass man die Vergangenheit kennt, dass man über diese Vergangenheit spricht und dass man das Erlebte richtig einordnen kann. Die Ausstellung will einen kleinen Beitrag dazu leisten. Im Mittelpunkt stehen dabei Erlebnisberichte Betroffener: geflohen vor der heranrückenden Front, oft danach wieder zurück gekehrt, dann entweder vertrieben oder zwangsweise ausgesiedelt, schließlich in unserer Region angekommen, nicht immer mit offenen Armen empfangen und begonnen, eine neue Existenz aufzubauen. Denjenigen, die sich erinnerten und ihre Erinnerungen aufschrieben oder in kleinen Video-Filmen berichteten, fiel das sehr schwer. Da liefen viele Tränen und manch schrecklich Erlebtes konnte nicht zu Papier gebracht werden. Umso beeindruckender dann die Schlussfolgerungen fast aller Berichte: wir haben uns hier eine neue Heimat aufgebaut, hier sind wir jetzt zu Hause, aber die alte Heimat lebt immer noch in der Erinnerung. In der Ausstellung wird klar Stellung bezogen: Flucht und Vertreibung wurden verursacht durch den 2.Weltkrieg, den Deutschland begonnen hat. Damit hat Deutschland selbst den endgültigen Verlust seiner östlichen Landesteile herbeigeführt und unsägliches Leid anderen Völkern zugefügt. Deren Rache traf die Deutschen in diesen Ostgebieten furchtbar: sie war unmenschlich und völkerrechtswidrig. Ein Teil der Ausstellung ist auch dem schweren Anfang gewidmet. Nach dem Krieg ging es nicht nur den Vertriebenen und Geflohenen, sondern auch den Einheimischen nicht gut. Da musste viel unternommen werden, um satt zu werden, um Kleidung zu bekommen um zu überleben. Auch davon wird berichtet. |
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